Ich hatte es Euch ja hier schon angedroht.. jetzt habe ich ein weiteres Rezept ausprobiert und mit den Ergebnissen bin ich eigentlich sehr zufrieden. Meine Begeisterung – und auch die der kompletten Familie – ist nahezu grenzenlos und hat schon ein wenig Suchtcharakter, das gebe ich gerne zu. Aber ich habe Urlaub – also warum nicht… :)

Meine allererste Begegnung mit Macarons hatte ich im September dieses Jahres, als der Hobbykoch und ich unseren Urlaub in Südfrankreich verbrachten und direkt an der Straße ein Direktverkauf der Fa. Richart war. Wir verliebten uns auf den ersten Blick in diese kleinen bunten Köstlichkeiten und nahmen eine 20er Box mit ins Hotel. Jeden Abend gab es für jeden von uns zwei Stück = 5 Tage lang purer Genuss. Damals frotzelte der Hobbykoch, ob ich sowas nicht mal backen könnte. Aber ich hatte größten Respekt vor diesem filigranen, feinen Gebäck und zeigte ihm mehr oder weniger den Vogel. :irre1:

Vor ca. einer Woche stolperte ich dann über Schnins Lebkuchen-Macaron-Rezept und dachte mir: „Warum eigentlich nicht? Wenn Du es nicht probierst, weißt Du nicht, ob`s klappt…” Und siehe da – so schlecht ist mein erster Versuch gar nicht geworden und geschmacklich waren die ersten Exemplare auch ganz wunderbar. Also beschloss ich, mir so eine Silikonbackmatte zuzulegen und ein paar Lebensmittelfarben, damit es ein wenig bunter wird.

Hier also nun in Kurzform das Rezept von Aurelie Bastian. Ausprobiert und für sehr gut befunden. Da wird auch nichts mehr geändert. Wichtig ist, sich wirklich aufs Gramm genau an die Mengenangaben zu halten und im Rezept nichts aus- bzw. wegzulassen.

Hier gibt es Aurelies Originalrezept und hier sogar ein Video dazu. Wenn Ihr nun Lust habt, es auch einmal auszuprobieren – mit diesem Rezept sollte es wirklich klappen. Was allerdings zu beachten ist, ist, dass jeder Backofen anders ist. Ich habe Euch hier mal das für meinen Ofen angepasste Rezept aufgeschrieben.

MACARON-SCHALEN

Zutaten für ca. 40 Macaron-Schalen bzw. 20 Macarons:

45g geschälte, gemahlene Mandeln
75g Puderzucker
36g Eiweiss (entspr. ca. 1 Ei der Größe M)
10 g Zucker
Prise Salz
Lebensmittelfarbpulver oder -paste

Zubereitung:

Die Mandeln und den Puderzucker unbedingt nochmals fein mahlen. Dafür jeweils 1 EL Mandeln und Puderzucker zusammen in einen Minihacker geben, gut mahlen und anschl. durch ein feines Sieb geben. Gröbere Stückchen kommen wieder zurück in den Zerkleinerer.

Die exakte Menge Eiweiss abwiegen, das Salz dazu geben und schaumig rühren, dann den Zucker einrieseln lassen. (übrigens: über Dreisatz lassen sich Puderzucker- und Mandelmenge sehr leicht anpassen, wenn es mal von Nöten wäre, von einem weiteren Ei nur 2,3 g zu benötigen und man keine anderweitige Verwendung dafür hat.)

Wenn die Masse schön weiß ist, eine Messerspitze von der Lebensmittelfarbe (Paste oder Pulver – keine Flüssig-Farbe) dazu geben und weiter schlagen, bis ein fester, glänzender Baiser entstanden ist, bei dem ein Messerschnitt sichtbar bleibt.

Nun das Puderzucker/Mandelgemisch in drei Portionen über das Eiweiss geben und mit einem Teigspatel in gleichmässigen runden Bewegungen unterheben. Nach jeder Runde einmal sanft auf den Teig drücken. Der Eischnee wird dadurch wieder etwas weicher, er sollte nicht zu fest und nicht zu weich sein. Wenn die Masse zäh fliessend (lava-artig) vom Löffel fällt und sich in der Schüssel beim Kippen langsam bewegt ist es genau richtig. „Teigtropfen”, die auf den Teig fallen, sollten sich im Teig „auflösen”, wenn man langsam bis 10 zählt.

Nun wird das Ganze in einen Spritzbeutel mit Lochtülle (Durchmesser 7-8 mm) gegeben.

Auf die Rückseite eines Backbleches ein Backpapier legen (ja, denn so lassen sich die Macarons später viel leichter auf die Arbeitsplatte ziehen) und kleine Kreise mit ca. 3,5 cm ∅ aufspritzen.Wer unsicher ist, kann auf der Rückseite des Backpapiers mit einer 2€-Münze und Bleistift Kreise anzeichnen. Aber Abstand halten, Die Macaronsschalen laufen noch etwas auseinander.

Das Blech dann 2, 3 x flach auf den Tisch klopfen, so dass die Luft entweichen kann.

Den Backofen auf 140°C Umluft oder 150°C Ober-/Unterhitze (bei letzterer Kochlöffel in die Ofentür stecken) vorheizen.

Nun müssen die Macarons für 15 Min bis 30 Min ruhen. Wenn bei vorsichtiger Berührung kein Teig mehr am Finger hängen bleibt, sind die Macarons bereit zum Backen.

Dann für 16 Min bis 17 Min bei 135°C (Umluft) in die Mitte des vorgeheizten Backofens schieben. Nach ca. 5 Minuten sollten sich die „Füsschen” (dieser raue Rand) bilden, die so charakteristisch sind. Die angetrocknete Haut steigt gerade und glatt nach oben. Im Auge behalten – die Macarons sollten nicht braun werden.

Am Ende der Backzeit die Macarons heraus nehmen, das Backpapier sofort vom Blech ziehen und auf einer kühlen Oberfläche mindestens 5 Minuten abkühlen lassen, dann erst vorsichtig lösen und kurz auf die Oberseite drehen, damit die „Füsschen” trocknen können. Sollten sie sich nicht lösen lassen, einfach nochmal 15 Minuten warten.

Voilà – fertig sind die Macaron-Schalen! :dance:

MEINE FÜLLUNGEN:

Spekulatius-Schokoladen-Ganache (mintgrüne Macarons)

100 g Zartbitterschokolade klein schneiden, 2 Spekulatiuskekse im Minihacker zerbröseln.

In einem kleinen Topf 50-60 g frische Sahne ganz kurz aufkochen und über die Schokolade giessen. 5 Minuten stehen lassen. Dann gut verrühren, die zerbröselten Spekulatius dazu geben und weiter rühren, bis die Creme glatt und cremig ist. Mit Frischhaltefolie abdecken und für 30 bis 45 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Creme mit dem Handrührgerät mit Rührbesen kurz und kräftig durchrühren, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf je eine Macaronhälfte spritzen. Die oberen Hälften mit einer leichten Drehbewegung darauf setzen.

Vanille-Ganache (kleine rosa Macarons)

100 g weiße Schokolade klein schneiden, 1 Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark heraus kratzen.

In einem kleinen Topf 45-50 g frische Sahne mit dem Vanillemark ganz kurz aufkochen und über die Schokolade giessen. 5 Minuten stehen lassen. Dann gut verrühren, bis die Creme glatt und geschmeidig ist. Mit Frischhaltefolie abdecken und für 30 bis 45 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Creme mit dem Handrührgerät mit Rührbesen kurz und kräftig durchrühren, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf je eine Macaronhälfte spritzen. Die oberen Hälften mit einer leichten Drehbewegung darauf setzen.

Himbeer-Ganache (rote Macarons)

30 g TK-Himbeeren mit 1 EL Wasser in einem kleinen Topf langsam köcheln lassen, bis die Früchte weich sind und durch ein Sieb passieren.

Die weiße Schokolade klein schneiden und in eine Schüssel geben. In einem kleinen Topf 35-40 g Sahne kurz aufkochen und über die Schokoladenstückchen geben. Alles sehr gut verrühren, das Himbeerpüree zugeben und weiter rühren, bis die Masse glatt und cremig ist. Mit Frischhaltefolie abdecken und für 30-45 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Creme mit dem Handrührgerät mit Rührbesen kurz und kräftig durchrühren, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf je eine Macaronhälfte spritzen. Die oberen Hälften mit einer leichten Drehbewegung darauf setzen.

After-Eight-Ganache (grüne Macarons)

20 g Zartbitterschokolade und 80 g After Eight (oder alternativ das Pendant vom blau-orangenen Discounter) in kleine Stücke schneiden.

50 g Sahne in einem kleinen Topf kurz aufkochen und über die Schokoladenstückchen geben. 5 Minuten stehen lassen, dann alles sehr gut verrühren bis die Masse glatt und cremig ist.

Mit Frischhaltefolie abdecken und für 30-45 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Creme mit dem Handrührgerät mit Rührbesen kurz und kräftig durchrühren, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf je eine Macaronhälfte spritzen. Die oberen Hälften mit einer leichten Drehbewegung darauf setzen.

Puh – das war ganz schön viel für einen Blogpost. Ich bedanke mich fürs Lesen bei allen, die bis hierhin durchgehalten haben und würde mich natürlich freuen, wenn Ihr es auch mal versucht und mir Eure Ergebnisse zeigt. ;)