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Live aus der Katzen-Praxis – mit Updates

8:30 Uhr: Nun sitzen wir hier und warten auf die Blutergebnisse. Die Verstopfung scheint nicht mehr akut zu sein, also ist wohl etwas anderes faul :-(

9:00 Uhr: Die Ergebnisse zeigen einen deutlich erhöhten Nierenwert, um genau zu sein: Den dreifachen :-( Anschl. Ultraschall: Ergebnis: Britchys eine Niere ist verändert, was aber zunächst nicht dramatisch ist. Die andere sieht ok aus. Da auch die Katze normalerweise mit einer Niere sehr gut leben kann, versuchen wir es jetzt mit Infusionen über drei Tage. Wenn diese Infusionen ihr nicht helfen, dann steht es ganz schlecht um unsere kleine Maus….

13:15 Uhr: Ein Anruf aus der Praxis vom Doktor höchstpersönlich. Britchy liegt in ihrer Box und guckt. Die erste Infusion von 400 ml sind durchgelaufen und sie wird auch regelmässig geknuddelt. Daumen drücken, sagt er – und heute abend ruft er mich wieder an.

16:30 Uhr: Es klingelt an der Tür und vor mir stehen Frl. Frieda nebst Gatte zum Ablenken. Unangemeldet – ich freue mich sehr und schicke noch mal eine dicke Umarmung in das 100 km entfernte kleine Dörfchen in Hessen – Ihr zwei seid einfach großartig! DANKE

17:00 Uhr: Wieder ein Anruf vom Doktor aus der Katzenklinik. Britchy hat jetzt fast 800 ml Infusionslsg. „intus”, schaut immer noch aus ihrer Box und es geht ihr unverändert gut bzw. schlecht. Auch Pipi machen kann sie, was ja denke ich auch ein relativ gutes Zeichen ist. (Wenn das nicht mehr geht… ich mag nicht drüber nachdenken). Wir werden sehen, was die Nacht bringt – morgen früh gegen 10 Uhr möchte sich der Doktor wieder melden.

Und daneben die Telefonate mit den Menschen, die mir lieb und wichtig sind. Ich möchte euch allen ♥lich DANKE SCHÖN sagen. Britchy schafft das!

*** Sonntag, 11. Oktober 2009 ***

10:10 Uhr: Zuverlässig wieder ein Anruf vom Doktor aus der Klinik (dieser Mann ist einfach großartig, ich denke, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Arzt sonntags Bericht erstattet, oder?). Britchy ist weiterhin stabil. Sie macht Pipi, was heißt, die Nieren arbeiten noch irgendwie. Klar frisst sie nichts (würde ich wahrscheinlich auch nicht tun), er sagt, 70-80% fressen bei ihnen in der Praxis nichts. Sie bekommt weiterhin die Infusionen, ausserdem Antibiotikum und homöopathische Mittel, zusätzlich Glukose-Lösung. Da sie ja Anfang letzter Woche das Fieber hatte und es ihr so plötzlich so schlecht ging, geht der Arzt davon aus, dass es sich um ein akutes und kein chronisches Nierenproblem handelt. Das hoffe ich auch!

Nach wie vor Daumen drücken ist angesagt – aber das ist sowieso logisch. Ach mensch, sie muß es einfach schaffen. Beverly ist auch relativ irritiert hier….

17:45 Uhr: Der nächste Anruf aus der Praxis – ich bin immer wieder fasziniert von der Zuverlässigkeit dieses Arztes – sensationell! Britchy hat gefressen, ca. 15 Bröckchen Trockenfutter. Sie ist auch mal ein wenig herumlaufen gewesen und ist nicht mehr so geschlichen. Und – sie hat sich wohl ein wenig vollgepieselt, weil sie es nicht mehr rechtzeitig aufs Katzenklo geschafft hat. Als sie ein wenig saubergemacht und gebürstet wurde, hat sie gefaucht. Der Doktor fragte mich, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Ich bin eher für ein gutes, denn wenn ich daran denke, dass sie vor zwei Tagen noch widerstandslos den Einlauf über sich hat ergehen lassen, scheinen doch ein paar Lebensgeister in ihr geweckt worden zu sein. Allerdings sagte der Arzt auch, wir sollen uns nicht zu früh freuen. Mit den Nieren sei nicht zu spassen. Andererseites hätte er damit auch nicht gerechnet…

Morgen mittag gibts wieder einen neuen Bericht! Bis dahin bitte bitte weiter die Däumchen und Pfoten – wenn vorhanden – drücken. DANKE :hearts:

*** Montag, 12. Oktober 2009 ***

10:15 Uhr: Wieder ein Anruf von Dr. Streicher – zuverlässig wie immer. Britchy geht es relativ gut, sie hat wieder ein wenig gefressen. Nur Pipi macht sie nicht ins Katzenklo (wer mal auf der Seite gucken mag, unter „Unsere Räume” kann man die Doppelboxen eigentlich sehr schön sehen). Sie hat auch nicht mehr gefaucht. Er sagt, sie darf morgen auf alle Fälle nach Hause – egal, wie die Blutuntersuchung morgen ausfällt, aber er ist zuversichtlich, dass die Werte besser sind.

14:00 Uhr: Das Tochterkind und ich fahren Britchy in der Klinik besuchen. Sie schaut schon ein wenig jämmerlich aus, die Maus. Aber fühlen wir uns wohl, wenn wir mit unbekannten Menschen in einer Klinik liegen? Nein. Leider geht sie auch nicht auf`s Katzenklo dort, wahrscheinlich aus Protest. Ist natürlich nicht ganz so schön, wenn sie dann so verklebt ist, aber was soll`s. Wir haben sie mit in das Behandlungszimmer genommen und dort ist sie immerhin bis zum Kratzbaum gelaufen, leicht gehandicapt vom Zugang am Vorderbeinchen. Dort hat sie sich dann von mir verwöhnen lassen. Auch ein wenig geschnurrt hat sie. Und sogar mal kurz am Kratzbaum gekratzt und als sie wieder in der Box lag, wollte sie sich ein wenig putzen. Morgen mittag darf ich sie dann abholen – egal, wie die Blutergebnisse morgen ausfallen. Das wird nochmal ein sehr aufregender Tag… ich wünsche mir so sehr, dass die Blutwerte wieder runter gegangen sind…

Nach einer Stunde haben wir uns dann wieder traurig von ihr verabschiedet. Ich glaube, sie hat sich schon ein wenig gefreut.

17:45 Uhr: Der letzte Anruf vom Doktor heute. Er war heute nachmittag ein wenig erschreckt, als er in die Box geschaut hat, fragte mich, was ich für einen Eindruck hatte. Klar ist sie schlapp, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie mir im Nachhinein übel genommen hat, dass ich sie nicht mit heim genommen habe. Ist ja auch doof in so einer doofen Box. Der Arzt kam aber auch genau in dem Moment, als wir nach einer knappen Stunde die Maus wieder in die Box gelegt hatten, vielleicht war`s einfach der falsche Zeitpunkt. Sie hat dann den Nachmittag über geschlafen, was ja auch kein unbedingt schlechtes Zeichen ist.

Blutergebnisse bekomme ich morgen auf der Arbeit zwischen 8 und 9 Uhr. Hoffen wir, dass sie besser geworden sind….

*** Dienstag, 13. Oktober 2009 ***

8:45 Uhr: Die Blutergebnisse sind da. Der Kreatinin-Wert ist um mehr als die Hälfte gefallen (von knapp 700 auf 300), Urea von 46 auf 15. Sie hat wohl in der Nacht die letzte Infusion bekommen. Wie abgesprochen hole ich direkt nach der Arbeit das Mäuslein ab. Dann wird auch alles weitere besprochen. Das Fallen der Werte lässt mich erstmal ein wenig aufatmen. Sie hätten ja auch gleich bleiben können.

12:30 Uhr: Ich stehe in der Praxis und mein Mädchen wird mir in ihrer Box gebracht. Sie sieht auf jeden Fall besser aus als gestern. Der Arzt bleibt realistisch und sagt – wir müssen jetzt weiter die Daumen drücken und hoffen, dass die Werte in zwei Tagen immer noch so sind bzw. weiter fallen. Das muß Britchy jetzt aus eigener Kraft schaffen. Sollten die Werte wieder steigen – ich denke, hier brauche ich nicht weiter schreiben. Heute, morgen und übermorgen sollen wir sie knuddeln, sie darf in den beiden Tagen fressen was sie möchte, Hauptsache sie frisst überhaupt. Und trinken sollte sie natürlich auch und sich ein wenig bewegen. Bissel feucht ist sie schon noch, die Maus und muffeln tut sie auch. Aber ich möchte sie jetzt nicht gleich mit Waschlappen und Handtuch quälen. Derzeit liegt sie wieder in der schönen Ik*ea-Blume und schläft.

Ihr drückt weiter die Daumen?

*** Mittwoch, 14. Oktober 2009 ***

Wie ich heute morgen die Augen aufgemacht habe, lag Britchy neben mir in der Blume. Sie folgte mir ins Bad und wollte bissel was trinken. Dann fuhr ich zur Arbeit. Gott sei Dank haben die Kinder Ferien und konnten sie beobachten. Ausser 6 Leckerlis hat die Maus heute wieder nichts gefressen. Sie schleicht herum, maunzt relativ viel, wenn man sie hoch nimmt und schläft. Je später der Tag, umso wackeliger wurde sie auf den Beinen. Allerdings ist sie auch von der Kommode aufs Bett gesprungen, ich denke, das hätte sie gestern nicht gemacht. Die arme arme Maus….

Morgen um 15 Uhr haben wir Termin beim TA, dann wissen wir mehr… Diese Warterei macht mich ganz krank :-((

*** Donnerstag, 15. Oktober 2009 ***

Britchy lag heute morgen wieder in ihrer Blume direkt neben meinem Bett. Sie versuchte aufzustehen und es ging alles in Zeitlupe. Sie wollte wieder zum Wasserhahn, aber sie ist einfach zu kraftlos. Knickte mit den Hinterbeinen immer wieder weg. Ich sah sie an und wusste, sie wird es nicht schaffen. Ich wusste in diesem Moment, dass ich sie von ihrem Leiden erlösen muß. Also nutzte ich die Zeit zwischen Arbeit und Fahrt zum TA, um mich von ihr zu verabschieden.

Sie ist friedlich eingeschlafen und dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr gut. Davon bin ich überzeugt.

:-(

Ich danke euch allen, die unsere Maus auf ihrem schweren Weg begleitet haben.




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