Gibt es jemanden, der/die noch nie eine Bolognesesauce zubereitet hat? (Und dabei meine ich natürlich nicht Mira*coli)….
Es gibt viele viele Rezepte für eine gute Bolognese und eigentlich schmecken die meisten auch sehr lecker. Bei uns war es bislang immer so, dass der Hobbykoch die Sauce (allerdings meist mit Champignons) gezaubert hat und sie war auch immer sehr lecker. Währenddessen habe ich mir stets anderweitig die Zeit vertrieben und ihn werkeln lassen. In der Küche, am Macci, mit dem iPhone, mit pflichtbewusster Hausarbeit am Laptop oder sonstwie.
Es kam der Tag, als ich mir in den Kopf gesetzt habe, das muß ich jetzt endlich auch mal wieder machen und begab mich auf die Suche nach einem schönen Rezept. Und eben dieses möchte ich Euch/Ihnen heute vorstellen.
Diesesmal war die Sauce Bestandteil des Menus für unsere Gäste am vergangenen Abend. Ich suchte etwas, was sich gut am Vorabend vorbereiten lässt, damit ich nicht zu lange in der Küche stehe. Bolognese schmeckt bekanntlich am allerbesten, wenn sie über Nacht so richtig schön durchziehen darf – sie war also geradezu prädistiniert dafür.
Und ich hätte Ihnen auch zu gerne ein schönes Foto davon gezeigt, wenn Gäste und Familie nicht halb ausgehungert gewesen wären ich daran gedacht hätte. So aber blieb mir nur noch, den kläglichen Rest zu fotografieren. Aber ist das nicht sogar aussagekräftiger, als wenn der Bräter voll gewesen wäre? Der ehemalige Füllstand ist ja eindeutig erkennen. *lol*

Hier also nun die Zutaten für 6 richtig hungrige Personen:
- 60 g Butter
- 4-5 EL Olivenöl
- 750 g Rinderhackfleisch
- 3 große Zwiebeln
- 6 Stangen Staudensellerie
- 1 1/2 rote Paprikaschoten
- 225 g Speckwürfelchen (original: Bauchspeck)
- 3 Knoblauchzehen
- 600 g Tomaten, geschält (Kerstin: 200 g durch passierte Tomaten ersetzt)
- 450 ml Fond (z.B. Gemüsefond oder auch einfach Brühe)
- 225 ml Rotwein
- 2 Gewürznelken
- 2 Lorbeerblätter
- 2 TL Oregano, getrocknet
- 1 TL Chili, getrocknet
- 3/4 TL Muskatnuß, frisch gerieben
- Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
1. Zwiebeln fein hacken.Sellerie und Paprika ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
2. In einem Bräter (alternativ: großer Topf) die Butter und das Olivenöl erhitzen.
3. Die Zwiebeln, Sellerie-, Speck- und Paprikawürfelchen gut anbraten – dann aus dem Bräter nehmen.
4. Knoblauch fein hacken und im Bräter leicht anrösten, dann das Hackfleisch dazu geben und alles gut anbraten.
5. Gemüsemischung wieder zurück in den Topf geben und 10-15 Minuten kochen lassen.
6. Jetzt die Tomaten (ggf. etwas klein schneiden), den Fond (oder die Brühe) und den Rotwein zugeben.
7. Nelken und Lorbeerblätter evtl. in einen Einweg-Teebeutel füllen, gut zubinden und in den Topf geben. (So findet man die Sachen schneller und kann sie später gut herausfischen).
8. Die restlichen Gewürze (Oregano, Chili und Muskat) ebenfalls in den Topf geben.
9. Zudecken und 45-60 Minuten leise vor sich hin köcheln lassen. Dabei immer mal umrühren und abschmecken, es muß mit Sicherheit nochmal nachgewürzt werden. (meist fehlt noch ein wenig Oregano und Chili)
Vor dem Servieren Lorbeerblätter und Nelken herausfischen und mit Salz und Pfeffer ein letztes Mal abschmecken.
Die Sauce lässt sich problemlos am Vortag kochen, darf dann über Nacht bis zum Verzehr im Kühlschrank stehen und wird dann auf dem Herd nochmal warm gemacht. Auch dann unbedingt probieren und ggf. nochmal nachwürzen.
Dazu passen am besten Spaghetti (al dente), aber das versteht sich ja fast von selbst. ;)
Wir haben übrigens so richtig Hunger gehabt…. fast ein Kilo Nudeln haben wir zu sechst geschafft…
Als Dessert gab es übrigens dieses hier und ich glaube, es kam auch gut an… wie sonst soll ich die „gut gemeinten 10 Punkte†vom Töchterchen und den in einem gefühlt unbeobachteten Moment langsam innen am Weckgläschen entlangfahrenden Zeigefinger eines lieben Gastes interpretieren?

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