Aufmerksame, treue Leser meines Blogs haben sich bestimmt gewundert, aber niemand hat sich getraut zu fragen. Dieses Taktgefühl ehrt Euch – ich hätte wohl auch nicht gewagt, nachzuhaken. Vielen Dank an dieser Stelle.

Monatelang habe ich Euch nichts mehr von unseren geliebten allmonatlichen, samstäglichen Koch-Events erzählt. Ich habe Euch das nicht etwa unterschlagen, weil ich keine Lust mehr hatte darüber zu schreiben. Vielmehr ist es zurückzuführen auf „Nicht-Stattfinden”. :( Ich möchte auch gar nicht zu sehr darauf eingehen, warum es nichts mehr zu berichten gab – nur soviel: Manchmal kommen die Dinge leider anders als man denkt. Und jetzt und heute freue ich mich riesig, wieder von einem eben solchen Koch-Event berichten zu können. :dance: In einer leicht veränderten Konstellation und einer 50%igen Ortsänderung, aber es gibt ihn wieder: Den regelmässigen „Lass-uns-gemeinsam-kochen-und-eine-schöne-Zeit-haben-Samstag”. Ich finde das ganz wunderbar.

Genau genommen ist es auch schon das zweite gemeinsame Kochen dieser Art. Da konnte mich auch meine doofe Erkältung, die einfach nicht verschwinden will, nicht davon abhalten, in der Küche zu wirbeln. Bereits am Freitag Abend und auch am Samstag morgen gab es einiges vorzubereiten.

Mit ein wenig stau-bedingter Verzögerung traf unser Besuch aus einem kleinen hessischen Dörfchen bei uns ein. Die Freude war groß – der Hunger auch. Und so setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und genossen den leckeren Kuchen, von dem ich Euch in einem separaten So-Sü-Artikel berichten werde. ;) Wir haben viel erzählt und geschwätzt, ein wenig später machte sich der Sohnemann auf zu seinem Freund, der gestern Geburtstag feierte. Da waren wir dann nur noch vier.

Und schwupp-di-wupp war es auch schon wieder Zeit, sich um das gemeinsame Dinner zu kümmern. Als eingespieltes Team half jeder ein wenig mit. Der liebe Freund der Familie, der Hobbykoch und meine Wenigkeit. Italienisch sollte es heute werden.

Unsere Vorspeise:

GEGRILLTER ZIEGENKÄSE IN BACON MIT SALAT & HONIGDRESSING

Zutaten für 4 Portionen:

• 8 runde Scheiben Ziegenkäse (z.B. Président Sainte Maure), ca. 1 cm dick
• 8 Scheiben Bacon
• 2 EL Pinienkerne
• 6 EL Olivenöl
• 3 EL Balsamico
• 2 EL Honig
• 1 TL Thymian
• 200 Salat nach Wunsch (Kerstin: Salatherzen)
• Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung:

1. Den Grill des Backofens vorheizen.
2. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten.
3. Salat waschen und putzen.
4. Aus Olivenöl, Balsamico, Honig und Thymian das Dressing anrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
5. Die Ziegenkäsescheiben mit je einer Scheibe Bacon umwickeln und in eine Auflaufform legen.
6. Die Auflaufform für ca. 4 Minuten unter den Grill stellen, bis der Käse anfängt zu schmelzen.
7. Salat dekorativ auf Tellern anrichten, die Taler daneben drapieren, mit dem Dressing beträufeln und mit ein paar Pinienkernen bestreuen.

Schnell, einfach und ein wenig aussergewöhnlich aufgrund der doch recht großen Menge Honig im Dressing. Aber sehr lecker. Honig und Ziegenkäse passen einfach großartig zusammen. Hmmmmh!!

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Das Hauptgericht:

SPAGHETTI ALLA TRAPANESE nach J. Oliver

Zutaten für 4 Portionen:

• 600 g halbierte reife Tomaten (Kerstin: 2 Dosen geschälte Tomaten)
• 500 g Spaghetti
• 150 g Mandelkerne, mit oder ohne Haut
• 4 große Handvoll frisches Basilikum
• 1 Knoblauchzehe
• 100-150 g frisch geriebener Parmesan oder Pecorino
• Olivenöl
• Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung:

1. Wer Dosentomaten verwendet: In einem großen Sieb die Flüssigkeit abtropfen lassen.
2. Die Spaghetti in reichlich gesalzenem Wasser al dente kochen.
3. Die Mandelkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht erwärmen und anschl. im Minihacker oder im Mörser zu einem groben Pulver zerkleinern, dann in eine große Schüssel geben.
4. Die Knoblauchzehe pressen oder klein hacken und mit etwas Salz mit Hilfe eines Messerrückens zerdrücken.
5. Die Basilikumblätter im Mörser zerreiben.
6. Basilikum und Knoblauch zu den Mandeln geben und alles gut vermischen.
7. Den Parmesan (Pecorino) und einen guten Schuss Olivenöl zugeben. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
8. Die Tomaten zugeben und mit der Hand alles vermengen, dabei die Tomaten stückig zerdrücken.
9. Nun etwas weiteres Olivenöl zugeben, bis das Pesto geschmeidig ist.
10. Abschliessend nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
11. Die heißen Spaghetti mit der Sosse vermischen und am besten auf vorgewärmten Tellern anrichten.
12. Sofort servieren!

Dazu hat der Hobbykoch noch ein wenig Geflügel mit Marsala und „den-Rest-weiß-ich-leider-nicht” mariniert und gebraten. So ganz fleischlos ist halt doch nichts für die Männer.Und noch ein kleiner Tipp zu den Dosentomaten: Die abgetropfte Flüssigkeit wird heute noch für ein schönes Tomatensüppchen herhalten. ;)

Die Angabe für 4 Personen kann ich übrigens nicht unterschreiben. Hier im Haus wären wohl auch 6 Personen gut satt geworden.

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Das Dessert:

TIRAMISU

Zutaten für eine Auflaufform von ca. 22 x 22 cm Größe:

• 4 Eigelb
• 75-100 g Puderzucker
• 500 g Mascarpone
• 2 Eiweiß
• 1 Prise Salz
• 200 ml starker Kaffee oder Espresso
• 2 cl Amaretto
• 250 g Löffelbisquit
• 1 EL Kakaopulver
• 1/2 TL Zimt

Zubereitung:

1. Den Espresso kochen und abkühlen lassen. Dann mit dem Amaretto mischen.
2. Die Eigelbe mit dem Puderzucker und der Mascarpone cremig rühren.
3. Die beiden Eiweisse mit einer Prise Salz steif schlagen und vorsichtig unter die Mascarponecreme heben.
4. Eine Auflaufform mit einer Lage Löffelbisquits auslegen und mit der Hälfte Kaffee-Likör-Mischung beträufeln. Wer sich mehr Arbeit machen möchte, kann auch gerne die Löffelbisquits einzeln kurz in den Kaffee tunken und dann in die Form legen.
5. Die Hälfte der Creme darauf verteilen.
6. Eine weitere Lage Löffelbisquits in die Form schichten, diesmal um 90° gedreht (das gibt mehr Stabilität).
7. Die restliche Mascarponecreme darauf verteilen.
8. Die Auflaufform mit Frischhaltefolie abdecken und für mindestens 5 Stunden in den Kühlschrank stellen.
9. Vor dem Servieren Kakao und Zimt mischen und durch ein Sieb das Tiramisu dick bestäuben.

Im Originalrezept wird der Amaretto zur Mascarponecreme gegeben – das würde ich nicht mehr machen und habe deswegen das Rezept auch abgeändert.

Ein sehr leckerer und traditioneller Abschluss unseres italienischen Menüs. Wir haben zu viert übrigens noch nicht mal die Hälfte davon geschafft. Und das lag definitiv nicht am Geschmack – es ging nur einfach nicht mehr rein. :( Wäre auch ein schöner Beitrag zum So-Sü, welches heute Julie für uns einsammelt.

Hach Рes war wieder so richtig sch̦n . Und ich freue mich schon heute auf unseren Ausflug in 5 Wochen, wenn wir auf Gegenbesuch in einem kleinen hessischen D̦rfchen sind, um unseren Kochevent traditionsbewusst fortzusetzen. :yeah:

Euch allen einen schönen Sonntag – der hier mit aktuell 3°C zur Gemütlichkeit einlädt. ;)