Ich backe ja sehr viel in der Adventszeit – ein Stollen war allerdings in den letzten Jahren nie dabei – das sollte in diesem Jahr anders werden. :yes: Zunächst fiel die Wahl auf einen Quarkstollen – letztenendes habe ich mich aber nun doch für ein anderes Rezept entschieden. :yes: Ein Thüringer Stollen sollte es werden, weil doch das Tochterkind in Thüringen ist. :hearts:
Ein wenig abwandeln musste ich das Rezept allerdings, da wir hier zum einen ohne Alkohol kochen und backen und zum anderen, weil niemand hier im Haus ein Fan von Zitronat und Orangeat ist. So habe ich mich also dazu entschlossen, heute morgen eine Marzipan-Variante in Angriff zu nehmen.
Bereits in aller Frühe, es war noch nicht mal 6:00 Uhr, übergoss ich in einer Lock&Lock-Dose schon mal 300 g Sultaninen mit heißem Wasser. Diese konnten sich dann, während der Hobbykoch und ich zum Einkaufen fuhren, schön voll saugen.
Aber genug der Vorgeschichte – hier kommt das Rezept.
Butterstollen nach Thüring`scher Art
Zutaten für 1 Stollen:
- 300 g Sultaninen
- 500 g Weizenmehl Type 550
- 100 g Milch
- 1 Würfel (42g) frische Hefe
- 275 g Süßrahmbutter, zimmerwarm
- 25 g feinster Zucker
- 2 TL Vanillezucker
- 1 TL Salz
- 2 Tütchen Zitronenschalen-Aroma oder frischen Zitronenschalenabrieb
- 200 g Marzipanrohmasse
- 50 g Süßrahmbutter, flüssig, zum Bestreichen
- 2 EL Zucker, feinster, zum Bestreuen
Zur Fertigstellung:
1 Tasse Puderzucker und 1 TL Speisestärke, zum Bestäuben
Zubereitung:
- Zuerst werden die Sultaninen gewaschen, in eine Tupperdose (oder ähnliches) mit Deckel gegeben und mit sehr heißem Wasser übergossen. Die Dose verschließen und mindestens zwei Stunden stehen lassen. (Wer mag, kann die Rosinen natürlich auch in Rum einlegen und mindestens über Nacht, besser für 24 Stundenziehen lassen.)
- Am Backtag das Mehl in die Rührschüssel geben und eine Mulde hinein drücken. Die Hefe hinein bröseln, die warme (nicht heiße!) Milch und etwas Zucker dazu geben und vorsichtig mit einem Löffel einen weichen Vorteig rühren. Mit etwas Mehl vom Rand bestreuen und mindestens 30 Min an einem warmen Ort gehen lassen, bis das Volumen sich deutlich vergrößert und das Mehl Risse bekommen hat.
- Ist der Vorteig schön aufgegangen wird nun die zimmerwarme Butter, der restliche Zucker, der Vanillezucker, das Salz und die Zitronenschale hinzu gegeben und alles zu einem schönen Stollenteig verknetet, der anschließend weitere 30 Minuten an einem warmen Ort gehen darf.
- Nach der Gehzeit und wenn der Teig sich sichtbar vergrößert hat die abetropften und ein wenig ausgedrückten Sultaninen unterkneten, den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit den Fingern sanft zu einem Rechteck drücken. Das Marzipan etwas weich kneten und zu einer Wurst formen, die etwas kürzer ist als die lange Seite und mittig auf den Teig legen. Dann das untere Drittel des Teiges nach oben über das Marzipan schlagen und das obere Drittel nach unten. Alles etwas fest drücken und die schmalen Seiten verschließen. Sollten Rosinen spitz aus dem Teig ragen, heraus ziehen und lieber noch innen in den Teig drücken, sonst werden sie beim Backen schwarz.
- Ein ca. 120 cm langes Stück Alufolie vierfach zusammen falten und einmal um den Stollen legen, damit er beim Backen die Form behält und nicht auseinander läuft. Den Stollen mit kaltem Wasser bestreichen, nochmal mit einem Geschirrtuch abdecken und den Backofen auf 200°C vorheizen.
- Ist die Temperatur erreicht, den Stollen in den Ofen schieben und sofort die Hitze auf 160°C Umluft reduzieren.
Backzeit: 60 Minuten
Den Stollen im Auge behalten. Wird er zu dunkel, kann er trocken werden, wird er hingegen zu hell gebacken, kann er innen noch klitschig sein. Ob hier eine Stäbchenprobe aussagekräftig ist, kann ich leider nicht mit Gewissheit sagen.
Direkt nach dem Backen wird der Stollen mit der flüssigen Butter bestrichen und gezuckert. Das Blech am besten auf einen umgekehrten Rost stellen und nicht bewegen, denn er ist noch sehr zerbrechlich. Wenn er ganz abgekühlt ist, kann er auf dem Blech über Nacht in den abgekühlten Ofen zurück gestellt werden.
Am nächsten Tag kräftig mit Puderzucker/Stärke-Mischung bestäuben und gut in Frischhaltefolie und/oder Alufolie wickeln, evtl. noch in einen Gefrierbeutel geben. Jetzt muss der Stollen für mindestens 2-3 Tage an einem kühlen Ort – aber nicht im Kühlschrank – ruhen. Laut Originalrezept schmeckt er nach einer Woche am besten!
Ein Foto vom fertigen Stollen, mit Puderzucker und so und natürlich auch vom Anschnitt werde ich noch nachreichen. ;-)

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