Still war es bei mir die letzten zwei Tage. Was daran lag, dass der Sohnemann heute seinen 12. Geburtstag feiert. Und als Mini-Gourmet zögerte er nicht lange, als ich ihn Anfang der Woche fragte, was ich ihm denn für seinen Geburtstag backen soll.
Cupcakes sollten es sein. :dance: Jene kleinen fiesen Törtchen, die einfach nur unwiderstehlich sind – hier habe ich ja schon einmal welche gemacht und alle Familienmitglieder waren in ihrem Glück.
Lemon- oder Zitronenmuffins sollten es werden – also begab ich mich auf die Suche und bin hier und hier nicht wirklich fündig geworden. Die Magnolia-Bakery in New York ist berühmt für ihre sensationellen Muffins und Cupcakes. Im www ist zu lesen, dass die Leute Schlange stehen. Das reizte mich. Dumm nur, dass es sich bei den beiden Rezepten um Vanille-Cupcakes handelte und ich der Sohnemann doch Zitronen-Cupcakes wollte. Ok, also weiter suchen.
Dieses hier habe ich dann gemacht und die Muffins sind herrlich geworden! Nicht so aufgegangen, wie ich es mir gewünscht habe, aber extrem lecker. Das Icing (die Masse, die den Muffin zum Cupcake macht) habe ich gleich im Anschluß in Angriff genommen. Das hat aber leider nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht hätte. Obwohl ich die Creme über Nacht in den Kühlschrank gestellt habe, wurde sie nicht fest – sehr schade. :no:
Und so entschloss ich mich, zwei alt-bewährte Sachen zu kombinieren. Zum einen habe ich die Buttercreme von den oben bereits erwähnten Oreo-Cupcakes gemacht (nur leider waren ja die Zitronenzesten jetzt in der anderen, missglückten Creme – egal!). Zum anderen habe ich mir wieder ein Tupperschälchen mit Zucker und Zitronenzesten vorbereitet, damit wollte ich die Muffins dann verzieren.
Und so sehen sie aus:
Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meinem End-Ergebnis. Was ich allerdings nicht mehr machen werde: Ich hatte zwei Muffinbleche mit Backtrennspray ausgesprüht und war festen Willens, die Törtchen dann erst nach dem Backen in die Förmchen zu setzen. Leider habe ich das Ausmehlen der Form vergessen und so war es nicht ganz so leicht, die fertigen Küchlein aus ihrem Gefängnis zu befreien. Auch die Optik in den Papiermanschetten hat mich geärgert nicht von den Socken gehauen – das geht schöner!
Nächstes Mal – denn dem köstlichen Geschmack hat`s keinen Abbruch getan.
Nun hatte ich also 24 fertige Cupcakes – für eine Meute von 30 Schülern und mindestens zwei Lehrern. Bissel wenig – so viele sind dann sicher doch nicht auf Diät. :razz: Also mußte noch ein zweites Rezept her – möglichst mit Geling-Garantie. Da sich aber in meinem wehrten Bekannten- und Freundeskreis niemand befindet, der schon mal Cupcakes gezaubert hat, mußte ich mir was einfallen lassen. Und was liegt da näher, als mal wieder bei Ama*zon vorbei zu schauen?
Schöne Törtchen-Bücher habe ich gefunden und mir auch einige Rezensionen durchgelesen. Hängen geblieben bin ich dann bei diesem hier:
Gestern mittag, wie ich von der Arbeit kam, lag es gerade noch pünktlich auf dem Esstisch – der Hobbykoch war auch schon daheim und hat es mir bereit gelegt. Natürlich schnappte ich es mir sofort und war nahezu zeitgleich von der Aufmachung begeistert. Da sieht nichts besonders künstlich aus. Alle Rezepte sind mit Obst oder Marmelade ohne künstliche Farbstoffe – wirklich superschön! Und alle haben ein wunderschönes Bild. Sortiert ist das Buch übrigens nach "Cupcake-Farben" – auch sehr nett.
Gemeinsam mit dem Sohnemann blätterte ich vor und blätterte zurück, auf der Suche nach einem, dem Anlass gerecht werdenden, Rezept – und letzten endes haben wir uns dann für eine Kombination aus zwei Rezepten entschieden:
AMARETTI-CUPCAKES mit BROMBEER-SCHOKOLADEN-CREME
AMARETTI-CUPCAKES
Zutaten für 24 Stck
- 6 Eier
- 320 g Zucker
- 280 g weiche Butter
- 2 Pck. Vanillezucker
- 2 gestr. TL Backpulver
- 360 g Mehl
- 100 g Amaretti-Mandelgebäck
Zwei Muffinformen mit Papiermanschetten auslegen. Die Aromettis in einen Gefrierbeutel geben und grob – z.B. mit einem Nudelholz oder einem Fleischhammer – zerbröseln.
Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
Eier und Zucker schaumig rühren (das dauert mindestens 4-5 Minuten). Die weiche Butter hinzufügen und alles gut verrühren. Mehl, Backpulver und den Vanillezucker in einer separaten Schüssel vermischen. Dann vorsichtig zur Eier-Zucker-Butter-Masse geben – nur noch so lange rühren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Zum Schluß die Aromettikekse mit einem Spatel vorsichtig unterheben.
Den Teig am besten mit einem Eisportionierer auf die Förmchen verteilen.
Nun in den Ofen damit.
Backzeit: ca. 30 Minuten
Nach 25 Minuten schon einmal mit einem Holzstäbchen testen, ob noch Teig daran hängen bleibt. Wenn nicht – sind die Küchlein fertig!
Herausnehmen und noch 10 Minuten in der Form belassen. Dann zum vollständigen Auskühlen auf ein Kuchengitter stellen.
BROMBEER-SCHOKOLADEN-CREME
Zutaten für die Brombeer-Schokoladen-Creme:
- 300 g weiße Schokolade
- 360 g weiche Butter
- 300 g Doppelrahmfrischkäse (nicht fettreduziert, sonst wird das vielleicht nichts)
- 190 g Brombeeren
Die Schokolade in einem kochenden Wasserbad schmelzen. Ab und zu umrühren und darauf achten, dass keinesfalls Wasser in die Schokolade kommt. Ist eine glatte, homogene Masse entstanden, die Schüssel vom Wasserbad nehmen und für 10-15 Minuten abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die weiche Butter und den Frischkäse 3-5 Minuten schaumig rühren. Dann die geschmolzene Schokolade zugeben und alles gut vermischen. Zum Schluß mit einem Spatel die Brombeeren vorsichtig unterheben.
Die vollständig ausgekühlten Muffins mit der Creme verzieren. Das geht am besten mit einem kleinen Teigspatel.
Ein geniales Rezept, ich habe vorhin einen Cupcake probiert und bin hellauf begeistert.
Die Rezepte findet ihr in dem oben vorgestellten Buch – allerdings habe ich das Kuchenrezept ziemlich verdoppelt (je 20 g weniger Butter und Zucker), um 24 Küchlein zu erhalten. Bei der Creme habe ich das für 12 Cupcakes berechnete Rezept nur 1 1/2-fach genommen. Für meinen Geschmack ist die Menge der Creme so optimal gewesen. Ich hätte nicht gewusst, was ich mit der restlichen Creme hätte machen sollen… Erfahrungswerte :roll:
Nach einer Übernachtung in einer Tupperdose im Kühlschrank ist die Creme schön fest geworden und auch bei "normalen" Raumtemperaturen läuft die Creme nicht davon.
Ein glücklicher Sohnemann ist also heute morgen mit 36 Muffins im Gepäck breit grinsend in die Schule losgezogen. Mit der neuen coolen Uhr am Arm, eine digitale sollte es jetzt sein. :) Und ausnahmsweise chauffiert vom Hobbykoch – wir wollten aus ihm ja schließlich keinen Packesel machen ;-)
Mal sehen, was er mir gleich berichten wird – aber ich bin mir fast sicher, dass auch seine Klassenkameraden begeistert sind bzw. waren.

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